„Selig, die Frieden stiften…“ (Mt. 4, 9)…

Dass es den Autoren (siehe hier) weniger um Frieden zwischen Rathaus und Landratsamt geht, sondern darum, pauschale Schelte gegen die AfD zu betreiben, bemerkt der Leser sofort. Schließlich wird die AfD umgehend als rechtsextremer Demokratiegegner markiert, deren Steigbügelhalter derjenige sei, der weiterhin versuche, den wiedergewählten Oberbürgermeister aus dem Amt zu entfernen.

Dazu möchte ich Folgendes bemerken:
Es ist gut, dass wir in einem demokratischen Rechtsstaat leben, in welchem Instanzen und Gerichte über den Fortgang von Disziplinarverfahren entscheiden und nicht selbsternannte Brückenbauer und Friedensstifter, die sich in rechtsbeugerisch klingender Absicht zu komplizierten juristischen Fragestellungen äußern. Dass ein baldiges Ende dieser leidigen Auseinandersetzung für alle Seiten wünschenswert ist, steht außer Frage.

Als schwerwiegender empfinde ich jedoch den wiederholten Versuch seitens einiger kirchlicher Amtsträger, sich in den politischen Wettbewerb einzumischen. Die Oberen der christlichen Gemeinden Nordhausens täten gut daran, sich nicht weiter über die gebotene Neutralität hinwegzusetzen und vielmehr jenem Auftrag zu folgen, welcher ihnen zu eigen ist – die authentische und möglichst unverkürzte Verkündigung des Evangeliums.

Mir persönlich sind zahlreiche Geschwister beider christlicher Konfessionen bekannt, die aus voller Überzeugung vorletzten Sonntag Jörg Prophet und zuvor bereits die AfD gewählt haben. Warum nimmt man in Kauf, schätzungsweise 30 bis 40 % der eigenen Gemeindemitglieder zu verprellen, nur weil sie das Kreuz aus Sicht einiger kirchlicher Amtsträger nicht an politisch korrekter Stelle gemacht haben?

Wer von den Kirchenfunktionären politisch aktiv werden will, soll sich bitte im nächsten Jahr für ein Stadtrats-, Kreistags- oder Landtagsmandat bewerben, sofern es die jeweiligen kirchenrechtlichen Statuten erlauben. Als Kreisvorsitzender der AfD erwarte ich gegenüber meiner Partei und ihren Kandidaten Fairness und als bekennender Christ politische Neutralität.

Die Unterzeichner des Appells sollten den Mut aufbringen, mit jenen Mitgliedern ihrer Gemeinden ins Gespräch zu kommen, denen die permanente Verzweckung des Verkündigungsauftrags für politische Anliegen auf den Geist geht. Dabei könnten folgende Worte Jesu, ebenfalls aus der Bergpredigt, eine echte Brücke bauen: „Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“ (Mt. 7, 5).

Andreas Leupold
Magister Theologiæ,
Kreisvorsitzender der AfD Nordhausen