30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung, eine Bilanz

30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung, eine Bilanz

Kirsten Paarmann erinnert sich noch gut an jene Tage vor 30 Jahren. Hunderte Menschen auf den Straßen ihrer kleinen Heimatstadt, „Menschen im Freudentaumel, feiernd, lachend, oft vor Glück weinend, versunken in einem Meer aus Schwarz-Rot-Gold“. Doch die Tage der Euphorie wichen auch bald jäher Ernüchterung, schreibt unser Kreistagsmitglied und zieht Bilanz… (mehr …)

3. Oktober: Nationalfeiertag spielt für Verwaltung keine Rolle

3. Oktober: Nationalfeiertag spielt für Verwaltung keine Rolle

Die Nordhäuser AfD kritisiert, dass es zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit keinen angemessenen Festakt in der Stadt Nordhausen, noch seitens des Landkreises gibt. „Es ist allein der Stadt Ellrich zu verdanken, dass es mit dem traditionellen Rotbuchenfest überhaupt einen geeignete Veranstaltung gibt“, sagt Jörg Prophet, der der Stadt- und Kreistagsfraktion vorsitzt…

„Allerdings gibt es in Nordhausen am 3. Oktober mit dem ‚Tag der Elektromobilität‘ eine offizielle Veranstaltung. Diese mag ihre Berechtigung haben, doch ein solches Format ist sicher nicht geeignet, des 30. Jahrestags zu gedenken. Dass keine Veranstaltung stattfindet, nicht mal ein kleines Platzkonzert o.ä., ist Ausdruck eines mangelnden Geschichtsbewusststeins und eines fehlenden Bewusstseins für die Wichtigkeit einer positiven Erinnerungskultur. Natürlich können auch Organisationen und Parteien einem Feiertag mit Programmpunkten begegnen, doch es sollte vornehmste Aufgabe gerade der Stadtverwaltung sein, den 3. Oktober auszugestalten. Die jetzige Situation ist schlicht und einfach ein Armutszeugnis für die Stadt.“

Bereits im letzten Jahr wurde der 30. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November nach Meinung der AfD nicht angemessen gewürdigt. Obwohl beide Tage für das Leben der Menschen in Ostdeutschland wichtige Zäsuren waren, so Prophet. Ihm sei klar, dass man seitens der offiziellen Stellen den Ausfall mit Corona rechtfertigen werde. „Das zählt aber nicht. Die Nordhäuser Gedenkkultur ist schon länger marginalisiert. Ich bin mir sicher, dass sowohl das Theater oder das Kulturamt in den Zeiten der Coronazwangspause gute Konzepte entwickelt hätten, um zum Beispiel die traditionelle Würdigung des Ehrenamts wieder vornehmen zu können. Gerade in diesem Jahr wäre dies mehr als angebracht gewesen. Denn eins ist Fakt: Ohne die freiwilligen Helfer hätten die Evakuierungen bei den Blindgängerfunden nie vonstatten gehen können. Die Geste für diese Menschen zum 3. Oktober wäre mehr als angemessen gewesen“, sagte Prophet.

Möglich wären sicher auch Diskussionsrunden, Vorträge der online-Veranstaltungen gewesen. „Und dreißig Jahre sind auch ein guter Anlass, den Opfer des DDR-Systems zu gedenken, über die guten und schwierigen Umstände der Deutschen Einheit zu sprechen, über die wichtige Rolle der Oppositionellen und der mutigen ‚Normalbürger‘, die auf die Straße gingen und Zivilcourage zeigten, und von denen viele mit Erstaunen sehen, dass 30 Jahre nach der Wende frühere Funktionäre wieder in Amt und Würden sind. Das Gedenken an den Jahrestag wäre für das kollektive Gedächtnis von Nordhausen wichtig, vor allem für die Kinder und Jugendlichen“, ist sich Prophet sicher. „Nichts ist geschehen, mir ist noch nicht mal der Ansatz eines Konzeptes bekannt.“

Auf gute Partnerschaft

Auf gute Partnerschaft

Am Wochenende schlossen der AfD-Regionalverband Nordhausen und der nordfriesische AfD-Kreisverband Wittmund eine Verbandspartnerschaft. Eine Delegation der AfD Nordhausen besuchte das Sommerfest des niedersächsischen Kreisverbandes und besiegelte die parteiinterne Kooperation. „Wir können viel voneinander lernen: Die Niedersachsen von unseren Erfolgen in den ostdeutschen Bundesländern, wir Nordthüringer von den Mühsalen, mit denen bürgerlich-konservative Staatsbürger, die sich in unserer Partei einbringen, in jahrzehntelang linksgrün regierten westdeutschen Bundesländern konfrontiert sind“, so Andreas Leupold, Vorsitzender des Nordhäuser Regionalverbandes. „Neben gegenseitiger Wahlkampfhilfe, Veranstaltungsbesuchen und ideeller Kooperation möchten wir dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands ein kleines Zeichen des innerparteilichen West-Ost-Zusammenwachsens setzen, ganz nach dem Motto ‚Nur gemeinsam sind wir stark!‘“, so Leupold weiter.