Einmal mehr treibt die Bürger im Landkreis das Thema Windkraft um, denn bei Uthleben ist der Bau von neuen Riesen-Windrädern in Planung…
Immer größere Windkraftanlagen durchsetzen unsere Heimat. So sollen auch oberhalb von Uthleben zwei neue, größere Windräder die fünf älteren Modelle ersetzen. Dabei fällt häufig der Begriff „Repowering“, was bedeutet, dass technisch veraltete Einzelanlagen durch neue, leistungsstärkere Windräder ausgetauscht werden. Und zwei Windräder vor der Haustür sind besser als fünf, mag man denken.
Für den Windkraftausbau in Thüringen und im übrigen Bundesgebiet soll Repowering künftig eine wesentliche Rolle spielen. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass „Repowering“ viel zu oft als eine harmlose Maßnahme zum Ersatz von abgenutzten oder veralteten Komponenten von Windkraftanlagen propagiert wird. Eine Erhöhung der Anlage bedeutet auch eine Vergrößerung des Rotors. Die Verunstaltung der Landschaft nimmt weiter zu, selbst wenn die Zahl der (kleineren) Anlagen verringert wird. Ferner bedeutet Repowering eine drastische Erhöhung der Leistung: die höhere Geschwindigkeit der Flügelspitzen und die stärkeren Luftwirbel bringen Vögel und Fledermäuse in Todesgefahr.
Die Stadtratsmitglieder von Heringen hätten sich in der letzten Sitzung mehr Informationen zum Thema gewünscht, um ein abschließendes Urteil fällen zu können. Darüber hinaus müssen die Bürger von Uthleben in die Diskussion mit einbezogen werden!
An dem massiven Verlust von Lebensqualität und den messbaren Einbußen bei Grundstücks- oder Immobilienpreisen verdienen einige wenige königlich. Gewinner sind die Betreiber der Anlagen und die Eigentümer der Grundstücke auf denen sie gebaut werden. Verlierer sind die Bürger vor Ort.
Um die Zustimmung für die Riesen-Windräder zu erhalten, werben die Verantwortlichen damit, dass „mehrere 10.000 Euro“ der Gemeinde zu Gute kommen. Kein wirklicher Trost für die Anwohner, die neben der Landschaftszerstörung auch die Wellenbelastung beklagen. Selbst die finanziell klammen Kommunen werden erkennen, dass mit diesen „Almosen“ die Zerstörung von Natur, der Tod von Vögeln, die Verspargelung des Südharzes und in der Konsequenz der Verlust von Lebensqualität nicht wettgemacht werden kann.
Für die Betreiber ist Repowering zweifellos wünschenswert, weil sie ihre Neuanlagen an schon vorab entwerteten und erschlossenen Bereichen errichten können und überdies noch eine erhöhte Vergütung für eine verlängerte Periode erhalten. Die aufgestockten Vergütungen werden wie bereits üblich per Zwangsumlage den Kunden abgenommen.
Die AfD Nordhausen sieht beim Uthleber „Repowering“ weitere Fehlentwicklungen. So könnten die mühsam beschlossenen Abstandserfordernisse umgangen werden. Eine Vervielfachung der Leistung einer Windkraftanlage fordert nach dem Bundes-Immisssionsschutzgesetz eine Änderungsgenehmigung nach §16 Abs. 1. Die Rückbauverpflichtungen einschließlich der Sicherheitsleistungen müssen den größeren Anlagen mit einem höheren Gehalt an Gefahrstoffen angepasst werden.
Beim Windpark Nentzelsrode ist zu befürchten, dass die neuen, größeren Anlagen nicht zuverlässiger sind als die alten. Die Kulturlandschaft im Südharz bzw. der Goldenen Aue ist nicht geeignet für solche Riesen-Windräder. Darüber hinaus ist eine künftige Stromspeicherung nicht absehbar. Alles bleibt unsicher und die Kosten steigen weiter. Repowering stützt die Windkraftinvestoren und schadet der Umwelt und den Verbrauchern.
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