Ende Juni wollte die AfD-Fraktion in einer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen, wann deren Dienste wieder ohne vorherige Terminabstimmung von den Bürgern genutzt werden können. Die angeordnete Termin- oder Nachweispflicht besteht bekanntlich seit Wochen nicht mehr. Nun gab es Antwort…
Seit dem 17. März 2020 sind die Verwaltungsgebäude der Stadt Nordhausen für den Publikumsverkehr geschlossen. Die Möglichkeit der „Online-Termine“ wurde erst nach über einem Jahr Schließzeit im Juni 2021 geschaffen. Zuvor musste telefonisch ein Termin vereinbart werden.
Die Bürger können also die Dienste der Stadtverwaltung nur mit vorheriger Terminabstimmung nutzen. Dem gegenüber haben seit April 2021 einige städtische Einrichtungen, wie die Museen oder die Stadtbibliothek, wieder gänzlich für den Publikumsverkehr ohne Termin geöffnet. Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen hält die AfD die faktische Schließung der Stadtverwaltung für nicht mehr vertretbar. In einer Anfrage wollte man daher konkret wissen: „Wann erfolgt planmäßig die vollständige Öffnung der Verwaltungsgebäude mit ihren Abteilungen für den Publikumsverkehr ohne Termin?“
Aus dem Rathaus heißt es nun:
„Auch während der vergangenen Lockdown-Phasen war die Stadtverwaltung immer für ihre Bürgerinnen und Bürger erreichbar und – nach vorheriger Terminabstimmung – zugänglich gewesen. Diese Zugangsbeschränkungen waren den behördlichen Auflagen in Thüringen während der Pandemie geschuldet.
Seit dem 28. Juni 2021 ist der direkte Zugang zum Neuen und Alten Rathaus wieder möglich. Für die Bereiche Bürgerservice und Standesamt erfolgt die vorherige Terminvereinbarung weiterhin über das Online-Terminvereinbarungssystem (…) Im Neuen Rathaus wurde ein Service-Schalter im Eingangsbereich eingerichtet. Hier können Anliegen direkt vorgebracht, Termine vereinbart und sich für den Bürgerservice/Standesamt angemeldet werden. In einem großzügigen Wartebereich kann auf den vereinbarten Termin gewartet werden. Auch im Alten Rathaus gibt es einen Service-Schalter, der diese Funktionen übernimmt.“
Die AfD bedauert, dass so essentielle Bereiche wie der Bürgerservice weiterhin nur durch vorherige Terminvereinbarung genutzt werden könne. Es ist zwar lobenswert, dass man die Pandemie zum Anlass nahm, endlich ein digitales Buchungssystem für Termine einzuführen. Doch aus einer temporären Einschränkung der Servicequalität nun eine dauerhafte zu machen, ist dem Bürger nicht mehr vermittelbar.
„Bürgernähe sieht anders aus. Vergessen wir doch nicht, dass die Inzidenz im Landkreis schon längere Zeit bei null liegt, es wirksame Behandlungsmethoden gibt, dass die Intensivbettensituation nie ernsthaft angespannt war und Bürger sich seit Monaten impfen lassen können. Das Virus darf keine Ausrede sein für Bequemlichkeit“, so der Fraktionsvorsitzende Jörg Prophet abschließend.
Neueste Kommentare