Die AfD-Fraktion im Nordhäuser Stadtrat beantragt die Erweiterung der Tagesordnung des geplanten Sonderstadtrates. Zusätzliches Thema soll die Personalsituation im Rathaus sein. Auslöser ist der jüngste und überraschende Austausch von Personal auf der Ebene der Amtsleiter…

„Wir mussten aus den Medien von diesem Personalwechsel erfahren. Es betrifft ein Amt, dass ein sehr große Budgets verwaltet und mitten in mehreren Großprojekten steckt: Theatersanierung, Feuerwehrneubau, Grimmelallee und vieles mehr. Ist das ein Richtungswechsel bei ‚voller Fahrt voraus‘?  Da muss es schon sehr gewichtige Gründe geben. Deshalb können wir es nicht einfach so hinnehmen, dass wir als Stadträte nicht einmal offiziell in Kenntnis gesetzt, geschweige denn konsultiert wurden“, sagte Fraktionsvorsitzender Jörg Prophet. 21 Millionen Euro Personalkosten verlangen nach Meinung der AfD-Fraktion einen professionellen und zeitgemäßen Umgang mit den Angestellten und deren effizienten Einsatz.

„Wir waren umso mehr überrascht, als der Oberbürgermeister die jetzt zurückgenommene Stellenbesetzung vor nicht langer Zeit selbst vorgeschlagen hatte und uns auch keine fachlichen Probleme bekannt waren. Man hat um unsere Zustimmung bei der Besetzung der Stelle gebeten, aber bei der Entscheidung zur Rücknahme lässt man uns außen vor. Das geht so nicht.“

Die Sondersitzung sei auch nötig angesichts einer offenbar bereits länger anhaltenden hohen Fluktuation auch bei jungen Mitarbeitern im Rathaus, eines hohen Krankenstandes sowie „auch in Sitzungen wahrnehmbaren Dissonanzen innerhalb der Stadtverwaltung. Hinzu kommen Medienberichte, die auf problematische und sogar tragische Verläufe von Personalentscheidungen hindeuten“, so Prophet.

„Wir als AfD-Fraktion haben die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überwiegend als kooperativ und professionell erleben können. Zugleich ließen allerdings immer wieder einzelne Antworten der Führungsebene und der langjährigen Personalverantwortlichen zu einer modernen Strategie der Personalentwicklung, zur Ursache von bestimmten Entwicklungen und Konflikten aufhorchen. Diese wollen wir im Sonderstadtrat geklärt haben. Denn mit über 21 Millionen Euro Personalkosten pro Jahr ist dieser Bereich die werthaltige und zugleich wichtigste Ressource der Stadtverwaltung. Nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus sozialen Gründen. Eine enge und lange Mitarbeiterbindung, sowie eine professionelle und moderne Mitarbeiterführung, spart Steuergelder. Hinzu kommt, dass jede Um und -neubesetzung von Stellen mit erheblichen Zusatzkosten verbunden ist“, sagte der Fraktionsvorsitzende.