Eine Stellungnahme und rechtliche Bewertung der „Causa Mitteldorf“ erwartet die Nordhäuser AfD vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH…

Hintergrund ist, dass Matthias Mitteldorf (Die Linke), der als Kreitstagsmitglied im Theater-Aufsichtsrat sitzt, in einem Schreiben an den Intendanten Daniel Klajner eine Anstellung im Haus gefordert hatte, u. a. als Mitarbeiter zur besonderen Verwendung des Theaterintendanten. Seine Forderung hatte er auch mit dem Hinweis auf die Tätigkeit seiner Frau als Thüringer Landtagsabgeordnete unterstrichen. Intendant Klajner wies diese „Bewerbung“ aus rechtlichen Gründen zurück. Laut Presseberichten soll Mitteldorf daraufhin immer wieder die Nicht-Verlängerung des Vertrags des Intendanten gefordert haben.

„Genau hier liegt das Problem: War schon der Brief von Matthias Mitteldorf an den Intendanten eher ungeschickt und anmaßend, so lassen Mitteldorfs Reaktionen auf die gerechtfertigte Absage des Intendanten erhebliche Zweifel aufkommen, ob Herr Mitteldorf überhaupt noch geeignet ist, sachgerecht, objektiv und vertrauensvoll im Aufsichtsrat wirken kann. Immerhin hat er offensichtlich derart Druck auf den Intendanten ausgeübt, dass dieser sich genötigt sah, die Vorgänge gegenüber den Trägergremien offenzulegen. Aus diesem Grund sehen wir Herrn Mitteldorf als nicht mehr geeignet für eine Tätigkeit im Aufsichtsrat an“, sagte Jörg Prophet, der der AfD im Stadtrat und Kreistag vorsitzt. „Eine saubere Lösung wäre eine angemessene und freiwillige Reaktion von Matthias Mitteldorf gewesen. Diese ist leider ausgeblieben.“

Bedenklich findet die AfD, „dass der Landrat keinerlei Handlungsanlass sah, den Vorfall zu diskutieren, obwohl Matthias Mitteldorf vom Kreistag in den Aufsichtsrat entsandt wurde. Erstaunlich ist ebenfalls, dass es auch bei den anderen Kreistagsfraktionen keine Stellungnahmen gab. Offenbar gibt es den kollektiven Konsens, die Angelegenheit dem Vergessen anheim zu geben“, so Prophet.

Die AfD werde sich allerdings für eine Aufarbeitung des Falles stark machen. „Denn der Vorfall sorgt bei Teilen der Bevölkerung doch für Verwunderung und Verärgerung. Die Kritik widmet sich vor allem dem Umstand, dass das Verhalten folgenlos bleibt aufgrund von Absprachen zwischen den Parteien. Hinzu kommt, dass die folgenlose Duldung eines solchen Gebarens zu einer weiteren Verschlechterung der sowieso schon leidenden politischen Kultur führt. Für die Zukunft kann eine solche Haltung dann gang und gäbe werden.“

„Unsere Hoffnung ruht jetzt auf dem Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Buchmann – der auch im Wahlkampf angetreten war, um für eine saubere Politik zu sorgen. Wir erwarten von ihm, dass er eine rechtliche Expertise vorlegt, wie das Verhalten von Herrn Mitteldorf zu werten ist, und dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage vorlegt“, sagte Jörg Prophet.