Am vergangenen Wochenende lud die Nordhäuser AfD zu einem offenen Stammtisch. Es referierten neben dem Direktkandidaten Andreas Leupold auch der Landesvorsitzende Stefan Möller…
Rund 30 Interessierte und Mitglieder fanden sich am Freitag zum Stammtisch ein, der sich um die Themenschwerpunkte Bildung und Energieversorgung drehte. Der Vorsitzende des Regionalverbandes Landkreis Nordhausen, Jörg Prophet, fand einführende Worte zur politischen Lage in Thüringen mit einem Schwenk zur EU und ihrem immanenten Demokratiedefizit. Als aktuelles Beispiel nannte er die Besetzung des Präsidentenamtes der Europäischen Kommission in der Person von Frau Von der Leyen ohne jeden Wahlkampf. Die Behandlung aktueller Themen wie Energie-, Migrations- und Währungspolitik seien eine „Bankrotterklärung“ der Regierenden in Brüssel, Berlin als auch Erfurt.
Im Folgenden behandelte Andreas Leupold als Direktkandidat im Wahlkreis Nordhausen II das Thema Bildung, welches nach der Inneren Sicherheit zu den drängendsten Politikfeldern im Freistaat zähle. Der junge Lehrer wies auf drei Problemlagen im Thüringer Bildungssektor hin: Zum einen der vielfach angesprochene Lehrermangel. Dieser sei nicht nur auf ein Versagen von Rot-Rot-Grün zurückzuführen, sondern bereits in den Jahren der CDU-Regierungen zu suchen. Dass die Schulen sich des Weiteren zu „ideologischen Experimentierfeldern“ entwickeln, bereite ihm Sorgen, da diese stets Orte neutraler Bildungsvermittlung sein müssen. Der „Akademisierungswahn“ ist für Leupold eine dritte Fehlentwicklung, der die berufliche und akademische Bildung nachhaltig beschädige; so gebe es zwar Jahr für Jahr mehr Studenten, die universitäre Ausbildung werde aber beliebiger und flacher. Immer weniger Schulabgänger würden sich noch einer klassischen beruflichen Lehre unterziehen.
Als erste Maßnahme gegen den Lehrermangel nannte Leupold die Reformierung und dabei Digitalisierung der Einstellungspolitik; junge Lehrer müssten sich unkompliziert und auf Webportalen im Freistaat bewerben können. Weiterhin sollen Lehrer durch Prämienbindung in ländlichen und strukturell schwächeren Regionen geworben werden. Auch sei eine Lohnangleichung für die Grundschule nötig, um diesen Lehrerberuf attraktiver zu machen. Zum Abschluss forderte er eine völlige Ideologiefreiheit an den Schulen, worunter auch die „Frühsexualisierung“ von Kindern gehöre, eine angeblich moderne Sexualaufklärung. Der neutrale Schulunterricht müsse vielmehr auf die Erziehung zur Mündigkeit hinwirken. Die Förderung der handwerklichen Fähigkeiten – darunter zähle auch die Schreibschrift – müssen wieder in den Mittelpunkt der Pädagogik gerückt werden. Die Regelschulen „als Herzstück des deutschen Bildungssystems“ sollten gestärkt und einer Abwertung begegnet werden. Allgemein müsse nach Leupold der Beruf und die Stellung des Lehrers gehoben werden; dieser werde derzeit als bloße „Lernbegleiter“ degradiert.
Im Anschluss referierte der Thüringer AfD-Landessprecher Stefan Möller zur Energiepolitik. Die herrschende und von den restlichen Parteien getragene ‚Energiewende‘ mit ihren preistreibenden Prozessen kritisierte er als planwirtschaftlich. Bürger und Unternehmen werden durch sie in höchstem Maße belastet. Sie sei im Kern unökologisch und unsozial, da die garantierten Einspeisevergütungen auch von den sozial schwächer gestellten Mitbürgern getragen werden müssen, wie der „allein erziehenden Mutter mit zwei Kindern“ als auch von „Rentnern, die aufstocken müssen“. Dies käme einer Vermögensumverteilung gleich „über die Stromrechnung der Verbraucher nach oben zu Investoren, zu Gutverdienern, die sich so eine Windkraft-Anlage leisten können“. Der derzeitig propagierte Energiewende werde die Thüringer AfD ein möglichst „schmerzfreies und schnelles Ende“ bereiten. Der Industriestandort Deutschland brauche ein sicheres Energienetz, wie es Jahrzehnte der Fall war. Die heutige Energieversorgung ist für Möller anfällig für Überlastungen und funktioniere nicht nach Bedarf, insbesondere die Windkraft. Da es keine so dringend nötigen Speichermöglichkeiten gibt, funktioniere diese Energiewende im Grunde nicht. Stefan Möller machte deutlich, dass die AfD den Klimawandel nicht bestreite. Für ihn ist es aber strittig, wie viel der Mensch tatsächlich dazu beiträgt. Er warnte vor „Hysterie“ zulasten des Standortes Deutschland. Derzeit werde die wichtige Automobilzulieferer-Industrie gegängelt und geschwächt. Für ihn ist klar, „dass der moderne Dieselmotor eine extrem saubere Technologie“ ist und es irrig ist zu glauben, dass die Eletromobilität hier zeitnah ein Ersatz liefern könne.
Der nächste Mitgliederstammtisch mit Gästen findet am 15. November 2019 statt (Gasthaus „Am Kesselberg „, Wehrstraße 7, 99734 Nordhausen – OT Sundhausen).
Eine tolle Veranstaltung, Danke für die Zusammenfassung