Tage zum Denken und Gedenken – Tage und Ereignisse, an denen es nicht um Schuld oder Unschuld geht. Der Gedenktag in Dresden macht uns das Unfassbare und Unbeschreibliche erdenkbar. Da diese Tage im Februar 1945 Realität wurden, sind sie die Mahnung im Gewissen der Menschheit, sind sie der Beweis des gelebten Wahnsinns, sind sie Tage zum Innehalten, zum selbst denken, zum selbst erkennen. Wir sehen ohnmächtig unsere Verpflichtung zur Verantwortung. Verantwortung und nicht siegestrunkene moralische Überheblichkeit mit geschlichtsglättender Rechtfertigung für etwas, was nicht Verantwortbar ist und war.

Wollen wir dem Tag gerecht werden, müssen wir den Menschen gedenken, müssen das Geschehene einordnen um das Zukünftige zu verbessern. Gerade in diesen Tagen, an denen man den Menschen wieder sagt, was sie zu tun und zu denken haben. Wo heute wieder neuer Hass aus den alten Antrieben der Macht, der Gier, der Ideologie geschürt werden, wo im Osten durch den Westen mit dem Feuer des Krieges gespielt wird. Und wieder vergessen Menschen ihre ganz persönliche Verantwortung.

Jeder von uns wird sich verantworten müssen und eine entschuldigende Berufung auf „die da oben“ wird es nicht geben.
Gut, dass es Ge-Denk-Tage gibt; traurig, dass es sie geben muss.