Den Anwohnern stinkt’s. Die Müllprobleme in Nordhausen sorgen weiter für Unruhe (zuletzt am 5. März in der NNZ). Natürlich gab es schon immer Menschen, die ihren Müll achtlos entsorgen oder in die falschen Tonnen stopfen. Oft half ein Gespräch unter Nachbarn oder am Ende ein böses Schreiben der Entsorgungsbetriebe…

Mit der Grenzöffnung 2015 kamen viele Menschen nach Deutschland, die sich mit der hiesigen Abfallentsorgung überfordert zeigten. Oder denen ein geregeltes Gemeinwesen völlig egal war und ist.

Im Landratsamt Nordhausen („Integrationsmanagement“) will man nun ganz neue Wege gehen: Mit einem Schreiben an die kommunalen Einrichtungen wollte man um Sachgeschenke bitten, die zur „Motivierung der Teilnehmer“ an Informationsveranstaltungen zur Abfallentsorgung beitragen sollten. Offenbar zeigten die Asylbewerber keinerlei Interesse an solchen Einführungen, sodass man sie nun mit der Teilnahme auch noch belohnen muss.

Wer bislang dem naiven Glauben anhing, Gäste bereiten ihrem Gastgeber so wenig wie möglich Unannehmlichkeiten, wird von der Realität in den Flüchtlingsheimen eines Besseren belehrt. Wir meinen: Wer in Deutschland um Asyl bittet, hat sich an die hier geltenden Regeln ohne Wenn und Aber zu halten. Wenn man bereits einfache und grundlegende Dinge des Zusammenlebens missachtet, will man kein Teil dieses Landes werden. Und dies fängt – so grotesk es klingt – mit der Entsorgung seines Mülls an.