Alljährlich und aus gutem Grund hält Deutschland am 27. Januar inne und gedenkt den Opfern der nationalsozialistischen Willkürherrschaft. Nordhausen als Standort des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora hat dabei einen besonders greifbaren Bezug zur Geschichte und zur Verantwortung…

In Verantwortung steht unsere gesamte demokratische Gesellschaft, in Verantwortung steht die gesamte Völkergemeinschaft.
Grauenhaftes geschah in Deutschland, viel zu langsam konnte sich der bürgerliche Widerstand formieren, deren Heldentaten uns heute noch mahnen.

Heute stehen wir als konservative Bürger zu dieser Verantwortung; eine vererbte Schuld lehnen wir ab.

Durch unsere Arbeit im demokratischen Konsens wirken wir täglich mit, den Weg des demokratischen Deutschland nach dem 8. Mai 1945 unumkehrbar zu machen. Die Gemeinschaft der Völker hat mit der Bundesrepublik Deutschland einen demokratischen Partner mit Vorbildcharakter erhalten.

Wir werden nicht müde und wir werden weiter aufrecht stehen gegen jeden Versuch der Meinungswende zu diesem Thema.

Mussten wir auch heute wieder im öffentlichen Raum neben Vertretern der Antifa stehen. – Gewalttätige Trupps, die in Deutschland wieder eine Atmosphäre aus Angst und Zurückhaltung „erprügeln“ wollen. Leipzig-Connewitz vom letzten Wochenende lässt grüßen.

Standen wir auch heute wieder neben denen, die als Sozialisten und Kommunisten eine besondere Rolle spielten und spielen.
Einst war es ihre Uneinigkeit und ihre Ablehnung gegen das bürgerliche Lager, welche den Nationalsozialisten den Weg bereitetet.
Heute wieder versuchen sie durch die Umdeutung des bürgerlichen Widerstandes ihren Drang nach Abschaffung der Individualrechte und ihren Drang zum totalitären Einmeinungsstaat mit dem Mantel des Bürgerlichen zu verschleiern.
Die Geschwister Scholl sind und bleiben Helden des christlich-bürgerlichen Widerstandes und keine Sozialisten.
Aufrechte Kommunisten wie Ernst Thälmann gaben ihr Leben für ein humanistisches Deutschland und nicht für den globalisierten Sozialismus mit Alleinvertretungsanspruch.

Doch schon heute wieder vertreten falsche Propheten eine alternativlose Politik, die keinen Widerspruch erlaubt und jede Abweichung mit Intoleranz und Antifa bestraft.

Traurig und bestürzend an der heutigen Veranstaltung war die Zahl der Teilnehmer: keine Schulklasse, keine Bürger, die aus inneren Bedürfnis heraus ihrem Gedenken eine öffentliche Form gaben.

Vom Appellplatz des Lager Dora konnte man die Stadt sehen und so sahen auch die Bürger der Stadt das Konzentrationslager.
Unserer Demokratie ist es seit 1990 nicht gelungen, aus der „ewigen Schuld“ die „ewige Verantwortung“ zu gestalten.

Da helfen auch keine Vertreter aus Weimar von der dortigen Buchenwaldstiftung. Vielleicht haben auch viele Bürger die Zeiten und das Zeitgefühl verglichen und kommen zu dem Schluss: “ Wehret den Anfängen, nie wieder Nationalsozialismus, nie wieder Faschismus“.

Die Alternative für Deutschland wird in diesem Bestreben nicht müde werden.

Jörg Prophet