Die AfD-Fraktionen im Nordhäuser Kreistag und Stadtrat wollen den Bau von weiteren Windkraftanlagen im Nordthüringer Raum verhindern. Ein entsprechendes Votum fordert die Partei jetzt auch von der Regionalen Planungsgemeinschaft von Kreis und Stadt. Die Südharz- und Gipskarstlandschaft dürfe nicht weiter überstrapaziert werden…

Entsprechend sollen auch der Landkreis und die Stadtverwaltung in der regionalen Planungsgemeinschaft abstimmen. Das sieht ein Antrag der AfD im nächsten Kreistag und Stadtrat vor. Die Planungsgemeinschaft ist für die Ausweisung von Windkraft-Vorranggebieten zuständig.

Wörtlich lautet der Antrag: „Der Kreistag / Stadtrat  möge beschließen: Die Vertreter des Landkreises Nordhausen / der Stadt Nordhausen in der Planungsversammlung der Regionalen Planungsgemeinschaft Nordthüringen werden angewiesen, gegen eine Ausweisung neuer und die Erweiterung bestehender Windvorranggebiete in der von der Regionalen Planungsgemeinschaft Nordthüringen fortzuschreibenden bzw. neu zu erlassender Regionalplanung (Regionaler Raumordnungsplan bzw. sachlicher Teilregionalplan `Windenergie´) zu stimmen.“

Aktuell werde das Planungsrecht für Nordthüringen fortgeschrieben. „Die frühere – und aktuell amtierende rot-rot-grüne Landesregierung will die Flächen für Windenergie verdreifachen auf 1 Prozent der Gesamtfläche von ganz Thüringen. Die Planungsgemeinschaften sollen dafür die Voraussetzungen schaffen. Deshalb müssen wir schnell dagegen votieren, da auch für Nordthüringen solche Diskussionen in der Planungsgemeinschaft laufen. Mit dem Bau neuer Windkraftanlagen würden wir noch die letzten touristischen Potenziale im Landkreis Nordhausen aufs Spiel setzen“, sagte Fraktionschef Jörg Prophet. „Der Nordhäuser Südharz stellt mit den Abbauflächen für zum Beispiel Gips und Kies schon ausreichend Areale für die Industrie zur Verfügung. Strapazieren wir jetzt die einmalige Harzvorland- und Gipskarstlandschaft noch mit weiteren Windanlagen, dann gefährden wir die letzten touristischen Chancen und tun der Umwelt und dem Artenschutz keinen Gefallen. Hinzu kommt die Beeinträchtigung der Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft von Windkraftanalgen.“, sagte Prophet zur Begründung. Im Übrigen gebe es im Landkreis ausreichend Windkraftanlagen.

„Mit dem ideologisch gewollten überhasteten Ausstieg aus den Kohlekraftwerken steht schon jetzt kein Recycling-Gips mehr zur Verfügung, was den Druck auf unseren Südharz in puncto natürlichen Gipsabbau schon erheblich vergrößert. Eine Kompensation für den Südharz aus den Ausstiegsmillionen hat keine Politiker eingefordert. Es kann nicht sein, dass wir nun auch noch beim Thema Windkraft die Folgen zu tragen haben, ohne davon zu profitieren“, sagte der Fraktionsvorsitzende abschließend.