Liebe Freunde, werte Gäste, Bürger und Besucher der Stadt.

Herzlich willkommen zu unserem 3. alternativen Gedenken unter dem Motto,

Bürger gedenken Bürgern

Alternativ ist unser Gedenken nicht durch die Tatsache das wir als Alternative für Deutschland der Veranstalter sind,

Alternativ ist unser Gedenken, weil wir weitab vom linken Zeitgeist einer undifferenzierten Geschichtsbetrachtung derer Gedenken, die all den Wahnsinn, die all die Ideologien, die all die vorgegebenen Feindbilder mit Ihrem Leben bezahlen mussten.

Wir gedenken den Bürgern dieser Stadt die hier eine letzte Ruhe fanden,

wir gedenken derer die durch die Wirren der Zeit – damals, am 03. April in unserer Stadt Zuflucht gefunden hatten oder die gegen ihren Willen als Verschleppte, als Zwangsarbeiter oder Häftlinge ein schweres Schicksal tragen mussten.

Im 6. Jahr des Krieges waren die großen Schlachten geschlagen, waren Millionen von Menschen in Europa schon ausgelöscht. Unsagbares Leid überzog den Kontinent. Längst hatten die Sieger ihre Pläne für die Zeit danach gemacht, hatten aufgeteilt und geplant und zogen schon wieder neue Grenzen ihrer Machtgebiete, schon begann in den befriedeten Teilen Europas zaghaftes gesellschaftliches Leben, begann der Wiederaufbau.

Auch die Bürger unserer Stadt, meist nur Alte, Frauen und Kinder, die Gefangenen der Bölke Kaserne und die Flüchtlinge in der Stadt wagten die ersten Gedanken an die Zeit danach. Würden die Familien sich wiederfinden, würden alle noch Lebenden Ihre Heimat wiedersehen, wie würde die Zeit danach aussehen, würden die Völker Europas Deutschland weiter existieren lassen?

Am 3. April 1945 erhob sich gegen 16.oo das tiefe Brummen von Bombern im Anflug. Die Abwurfgebiete waren im Vorfeld markiert worden, das Wetter war schlechter als vorhergesagt, man flog daher sehr tief. Die Menschen sahen die Bomber, die Besatzungen sahen die Menschen.

Um 16.11 h begann das Inferno – um 16.25 h gab es das Gemeinwesen der Stadt Nordhausen nicht mehr. Kein Strom, kein Wasser, keine Sirenen mehr.

Menschen waren, wenn möglich in Keller gehastet, die Gefangenen der Bölke Kaserne waren ohne jeden Schutz dem Inferno ausgesetzt. Wer jetzt noch lebte floh in die umliegenden Gemeinden, half mit das zerstörte Krankenhaus zu evakuieren oder suchte Schutz in den zu diesem Zweck geöffneten Stollen des KZ Mittelbau Dora. Wer nicht fliehen konnte hoffte auf ein Wunder.

Doch das Wunder geschah nicht. Stattdessen, am nächsten Tag um 9.15 h der zweite Angriff, der nun in Flammen setzte was tags zuvor in Schutt und Asche gelegt wurde. Brand und Phosphorbomben taten ihr grausiges Werk.

Statistik mag nicht auszudrücken was damals geschah, kann nur als Maßzahl eines nicht messbaren Leides gelten.

3.000 to Bomben töteten mindestens 8.800 Bürger, töteten 1.500 Häftlinge und Zwangsarbeiter, von so vielen blieben nach den Feuerstürmen nicht einmal ein Überrest. Als die amerikanischen Truppen 6 Tage später die Stadt erreichten, sahen Sie eine zu 75 % zerstörte Stadt und ein unzerstörtes KZ Mittelbau Dora.

Unrecht bleibt Unrecht, Terror bleibt Terror!

Bomben sind niemals Botschafter der Humanität,
Bomben töten Menschen,

Bomben sind kein Mittel der Politik
auch nicht das vermeintlich letzte.


Der vielfache Tod von Bürgern der Stadt,

Der vielfache Tod von Menschen aus den verschiedensten Teilen Europas mahnt uns heute an unsere ganz persönliche Verantwortung, an unsere Verantwortung als mündige Bürger. Lassen wir uns nicht durch Ideologien den Mund verbieten, lassen wir nicht entmutigen in unserer Verantwortung für unsere Stadt und für unser Land.

Wir haben gelernt von der Generation unserer Eltern und Großeltern. Sie bauten diese Stadt wieder auf mit alten und mit neuen Steinen, mit dem Wissen um das Geschehene, mit dem Ziel das sich so etwas nie wiederholen darf.

Hat es in Nordhausen auch nochmal 45 Jahre gedauert bis wir die nächste Gleichschaltung und die nächste Ideologie überwanden so müssen wir uns heute wieder als Bürger einmischen, müssen uns einbringen, müssen mittun, müssen gestalten müssen der nächsten Gleichschaltung entgegentreten.

Wer die Welt in weiß und schwarz sieht macht es sich zu einfach. Wer die Welt so sieht verfällt dem Glauben, dass jede Farbe die nicht weiß ist zwangsläufig schwarz sein muss. Dieser ideologische Irrglaube ist heute der Grund dafür, dass die falschen Vorbilder unserer Zeit – zum Beispiel die „Toten Hosen „sich ein Konzert auf den Rheinwiesen bei Köln wünschen – Musik auf dem Friedhof Deutscher Bürger und Kriegsgefangener. Dieser ideologische Irrglaube lässt in Mühlhausen eine Gedenktafel für zu Tode gekommene britische Bomberbesatzungen legen. Dieser ideologische Irrglaube, dieses schwarz-weiß soll verhindern, dass wir gemeinsam als pluralistische Gesellschaft den besten Weg finden, soll verhindern das wir begreifen:

Nur Einigkeit schafft Recht und Freiheit.

Wir Bürger sind der Souverän und wir müssen verantworten, was die von uns an die Macht gewählten in unserem Namen tun und veranlassen. Das sollten uns die Toten lehren, das sollten wir unseren Kindern mit auf den Weg geben.

Dieser Ort, dieses Gedenken – Den Toten zur Ehren, den Lebenden zur Mahnung.